Schauspieler an der langen Leine
Gelungene Generalprobe des Kriminalschwanks „Das Geld ist im Eimer“ in alter Schule in Jagstberg
Von Sandra Weckert
Quelle Stimme.de Hohenloher Zeitung

Das Bierglas stets griffbereit, räsoniert Alfons Riebele mit offenen Mund und offenem Hemd über die vergangene durchzechte Nacht und über die Herkunft eines 80 000 Euro schweren Koffers, der sich nun in seiner holzig rustikal eingerichteten Stube befindet.

Sein Freund Bertram Guggenmoser, gespielt von Karl Landwehr, seit besagter Nacht mit blauem Auge und Zahnlücke versehen, soll Aufklärung verschaffen, steht dabei jedoch gleichzeitig im Verdacht, sich das Geld durch einen Bankraub erwirtschaftet zu haben.

Theater Jagstberg 2006 Gruppenbild
Ein Koffer mit 80 000 Euro. Was hat es damit wohl auf sich? Das Ensemble in der alten Schule in Jagstberg bringt einen kurzweiligen Krimi-Schwank auf die Bühne. Titel: Das Geld ist im Eimer. (Foto: Sandra Weckert)

Währenddessen rüstet sich der Kriminalschwank bereits im 1. Akt zum Geschlechterkampf. Die mit Lockenwicklern und lilafarbener Schürze versehene, herrlich neugierig dreinschauende, Claudia Burkert alias „Batschtante Hildegard“, begibt sich mit Alfons Frau Waltraud, gespielt von Bettina Ruck, auf Spurensuche nach dem Bankräuber. Derweil will „Oma“ Anna-Maria Burkert die Geldbündel zu Papierbriketts verarbeiten.
Nicht nur der Dialekt macht’s. „Die Hälfte wird bei uns improvisiert“, verrät Regisseur Joachim Ruck. „Wenn irgendetwas regional Aktuelles passiert, wird’s mit eingebunden“, ergänzt Leander Wolpert. „Die Schauspieler an der langen Leine lassen“, ist das Motto des Regisseurs. „Alle bringen ihre Gedanken und Ideen mit ein, dadurch wächst und gedeiht ein Stück und die Schauspieler sind sicherer und engagierter.“ Denn oft stimmt der Rollencharakter nicht mit der realen Person überein. „Ich soll so einen kleinen Depp spielen“, bringt es Karl Landwehr auf den Punkt. „Ich suche dann in der Realität nach einer Person, die meiner Rolle entspricht und beobachte ihr Verhalten.“ Durch das kleine Ensemble sind polarisierende Charaktere entstanden, die gekonnt in Szene gesetzt werden. Die „Batschtante“ bekommt bereits beim Betreten der Bühne begeisterten Applaus. Langjährige erfahrene Spieler wie Karl Landwehr stehen neben Neulingen wie Juliane Ankenbrand und haben doch eines vor jedem Auftritt gemeinsam: „Mein Magen drückt, als ob ich an Igel g’fredden hätt’“, wie Alfons Riebele stöhnt.

Weitere Termine: 5/6./7./13./14./20./21./27./28./29. Januar und 3. Februar. Beginn 19.30 Uhr.
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